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Herrliche Urlaubstage an der Holsteinischen Nordseeküste

Zusehen, wie sich Kegelrobben und Seehunde die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Das Wasser und den Sand zwischen den Zehen spüren. Die salzhaltige Luft auf der Haut spüren und die Ruhe und Weite des Meeres am Festland spüren. Von der Elbmündung bis zur Grenze Dänemarks kann man diese Glücksmomente an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins spüren. Geprägt von den Deichen, Schafen sowie dem einzigartigen Wattenmeer, bietet die Küstenregion im Norden Deutschlands das ganze Jahr über ein vielfältiges und attraktives Urlaubsprogramm. Ob man sich im Sommer bei ausgedehntem Badespaß vergnügt oder bei starkem Wind im Herbst romantische Deichspaziergänge unternimmt – die Nordseeküste in Schleswig-Holstein steckt voller Highlights. Darum zählt sie zu den beliebtesten Urlaubsregionen der Bundesrepublik, was nicht zuletzt die steigenden Übernachtungszahlen in der Region belegen.

Büsum, lizensiert bei Adobe Stock
Hafen Büsum

Wusstest du schon…

  • dass der Leuchtturm Westerheversand an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins zu den am meisten fotografierten Leuchttürmen des Landes gehört? Das liegt nicht zuletzt daran, dass dieser Leuchtturm bereits in verschiedenen bekannten Werbespots und auf Kinoplakaten zu sehen war.
  • dass an der Holsteinischen Nordseeküste – genauer genommen in Husum – eine eigene Schweinerasse gezüchtet wurde? Das Rotbunte Husumer Schwein oder auch Dänisches Protestschwein genannt, erkennt man an seiner roten-weißen Färbung, die der dänischen Flagge ähneln soll.
  • dass die Stadt St. Peter-Ording als einziges deutsches Seebad eine eigene Schwefelquelle hat? Dies ist auch der Grund weshalb die Stadt die Bezeichnung “Nordseeheil- und Schwefelbad” besitzt.

Wichtige Sehenswürdigkeiten

Pfahlbauten St. Peter-Ording

St. Peter Ording, lizensiert bei Adobe Stock

Die Pfahlbauten in St. Peter-Ording sind nicht nur das Wahrzeichen des Nordseeheilbades, sie zählen auch zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Norddeutschlands. Bei diesen Bauten handelt es sich meist um kleinere Gebäude, die an der Küste auf Pfählen gebaut wurden, um bei einer Flut vor dem Wasser geschützt zu sein. Die ersten Gebäude dieser Art wurden schon 1911 in St. Peter-Ording errichtet und heute kann man sie überall auf der Welt finden. Bei einem Spaziergang am Strand des Nordseeheilbades kann man sich einen Eindruck von der einmaligen Architektur der Bauten machen und sich in einem der Restaurants in den Pfahlbauten gemütlich machen.

Eidersperrwerk Tönning

Eidersperrwerk, lizensiert bei Adobe Stock

Um verheerende Sturmfluten wie die von 1962 zukünftig zu verhindern, wurde das Eidersperrwerk in Tönning errichtet. Mittlerweile zählt das Sperrwerk zu den größten Küstenschutzbauwerken Deutschlands, weshalb jedes Jahr zahlreiche Touristen die Anlage besuchen. Hier kann man bei einer geführten Tour interessante Fachinformationen über das Eidersperrwerk erfahren und mit etwas Glück sogar Seehunde in der Nordsee entdecken. Mehr Infos zu diesem Küstenschutzbauwerk erhältst du auf der Seite www.echt-dithmarschen.de.

Beltringharder Koog

Beltringharder Koog, lizensiert bei Adobe Stock

Auch das Naturschutzgebiet Beltringharder Koog ist eine Sehenswürdigkeit für sich und ein Paradies für alle Naturfreunde. Lange Zeit galt das Gebiet vor der Eindeichung als eine der letzten tiefen Wattenmeerbuchten des Landes Schleswig-Holstein, sodass sich hier eine Vielzahl an verschiedensten Lebensräumen entwickeln konnte. Heute befindet sich hier das kleinste Naturkundemuseum Deutschlands, in dem man mehr über das 400 Hektar große Feuchtgrünland und die 860 Hektar große Salzwasserlagune sowie ihre Bewohner erfahren kann. Zudem hält die Naturschutzstation Holmer Siel das ganze Jahr über ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm für die Besucher bereit, sodass man hier stets etwas erleben kann. Auf der Seite des Beltringharder Koogs kannst du mehr über dieses einzigartige Naturschutzgebiet an der Nordsee erfahren.

Friedrichstadt

Friedrichstadt, lizensiert bei Adobe Stock

Wer schon einmal in den Niederlanden war, dem wird in Friedrichstadt vieles bekannt vorkommen. Zahlreiche Grachten, Treppengiebelhäuser und Brücken schmücken die kleine Stadt an der Holsteinischen Nordsee, die aus diesem Grund auch gerne mal “Klein Amsterdam” genannt wird. Geprägt wurde die Stadt durch die hinzugezogenen, religiös verfolgten Niederländer, die im Dreißigjährigen Krieg durch Herzog Friedrich III. in dieser Ortschaft einen besonderen Schutz erfahren durften. Aus diesem Grund gilt Friedrichstadt noch heute als ein hochrangiges Kulturdenkmal, das Jahr für Jahr Dutzende von Besuchern anzieht.

Ein bunter Strauß an Freizeitmöglichkeiten

Wo Meer und Land aufeinandertreffen gibt es stets eine breite Palette an Freizeitangeboten. So auch an der Holsteinischen Nordseeküste, wo man Wassersport oder Sport am Strand treiben, die Natur zu Fuß oder mit dem Rad erkunden und sich rundum entspannen und erholen kann. Spannend sind beispielsweise Wattwanderungen im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, wo man beim Anblick der Weite den Alltag leicht vergessen kann. Entschleunigung pur verspricht auch das Faulenzen im Strandkorb, während man den Beachvolleyballern und Kitesurfern zusieht und das Rauschen der Wellen der Nordsee genießt. Und wer einen Schritt weiter gehen möchte, der kann auch eine Nacht im Schlafstrandkorb an der Nordsee verbringen und unter einem Sternenhimmel aufwachen.

Urlaubsregionen in
Schleswig-Holstein

Die Schönheit und Eigenheiten der Holsteinischen Nordseeküste lässt sich auch auf dem Rad bestens erkunden. Der Wikinger-Friesen-Weg, der Nordseeküstenradweg sowie andere kurze und lange Touren führen vorbei an Salzwiesen, Kohlfelder und beschaulichen Städtchen mit romantischen Fischerhäfen. Darüber hinaus findet man in der Region ein gut ausgebautes Netz an Wanderwegen, die mit insgesamt 420 km Länge an endlos langen Stränden und einzigartigen Naturschutzgebieten vorbeiführen. Hier kann man bei einem Spaziergang oder beim Walken ganz für sich bleiben, den Blick über die Weite des Meeres schweifen lassen und die frische Meeresbrise auf der Haut genießen.

Rasanter geht es bei den Aktivitäten auf dem Meer zu, wenn man auf sein Brett oder Boot steigt und den Wellen der Nordsee trotzen muss. In den vielen Wassersportschulen entlang der Küste können die Touristen Schnupperkurse im Segeln, Surfen und Kiten besuchen und lernen, wie man die Böen bezwingt. Für Pferdefreunde bietet die Holsteinische Nordseeküste ebenfalls ideale Bedingungen, sodass man hier einen entspannten Reiterurlaub mit dem eigenen Pferd oder mit einem Schulpferd verbringen kann.

Damit bei einer Reise an die Nordseeküste auch die Bedürfnisse der jungen Besucher gestillt werden, findet man hier jede Menge Freizeitangebote, die für alle Altersklassen geeignet sind. So bietet sich die flache Landschaft an der Nordsee hervorragend für Radtouren mit der Familie an, während man in Kindereinrichtungen wie zum Beispiel dem Kinderspielhaus in St. Peter-Ording Spielen, Basteln und verschiedene Dinge ausprobieren kann. Welche Tiere im Wattenmeer leben erfahren die kleinen Gäste bei einer Kinderwattführung, auf einer spannenden Schiffstour oder im Tierpark, wie etwa im Robbarium & Tierpark Westküstenpark in St. Peter-Ording. Im Sommer bietet sich natürlich auch ein Bad in der Nordsee an, wo man eindrucksvolle Sandburgen bauen und mit dem Ball spielen kann.

Eine kulturelle Entdeckungstour an der Holsteinischen Nordseeküste

Egal zu welcher Jahreszeit man sich an der Holsteinischen Nordseeküste aufhält, es gibt wohl kaum eine Zeit, in der keine besonderen kulturellen Veranstaltungen angeboten werden. Während im Frühjahr das Krokusblütenfest im Husumer Schlossgarten zahlreiche Besucher aus Nah und Fern anzieht, locken im Sommer Events wie das Schleswig-Holstein Musik Festival, die Husumer Hafentage oder der Heider Marktfrieden die Touristen an. Und auch der Herbst wartet mit einigen Highlights auf, wenn wieder einmal das Pole-Poppenspäler-Festival mit internationalem Figuren-Theater in Husum oder das Drachenfest in St. Peter-Ording stattfindet.

Die einzigartige Landschaft entlang der Nordseeküste war allerdings auch schon immer ein beliebtes Ziel für Künstler, die sich von der Weite des Meeres inspirieren ließen. Maler wie Emil Nolde oder der Schriftsteller Theodor Storm prägten mit ihren Werken die Kunstszene an der Holsteinischen Nordseeküste und somit verwundert es auch nicht, dass viele Museen und Kunsthäuser sich den bekannten Persönlichkeiten gewidmet haben. Beispiele hierfür sind etwa das Noldemuseum in Seebüll, das Hebbel-Museum in Wesselburen oder das Theodor-Storm-Haus in Husum, die allesamt über das Leben und die Werke der berühmten Schleswig-Holsteiner aufklären. Kulturelle Spuren aus der Zeit der Germanen sind etwa im Archäologisch Ökologischen Zentrum Albersdorf zu finden, wo man eine ganze Steinzeitlandschaft mit Siedlungen und typischer Vegetation nacherleben kann.

Da die Holsteinische Nordseeküste ein Magnet für viele Literaten war und auch immer noch ist, kann man hier in den verschiedenen Spielstätten in der Region sowohl klassische Werke der Schriftsteller, als auch moderne Theateraufführungen genießen. So laden das Dünen-Hus in St. Peter-Ording oder das Schleswig-Holsteinische Landestheater im Husumhus zu einem unterhaltsamen Abendprogramm ein und entführen die Gäste mit ihren Kunstwerken auf der Bühne in eine andere Welt.

Husum

Schloss vor Husum, lizensiert bei Adobe Stock
Spiegelung im Schlossgraben vom Schloss vor Husum

Das 1577 – 1582 von dem Gottorfer Herzog Adolf (1526 – 1586) als dreiflügelige Wasserburg errichtete »Schloss vor Husum« diente den Herzoginnen Augusta (1580 – 1639), Schwester des Dänenkönigs Christian IV., sowie der sächsischen Prinzessin Maria Elisabeth (1610 – 1684), Gemahlin von Herzog Friedrich III., als Witwensitz. In dieser Zeit verfügte die fürstliche Residenz über einen repräsentativen Lustgarten mit Orangerie und Lusthaus sowie über einen Nutzgarten zum Anbau von Obst und Gemüse.

Die Gesamtanlage besteht aus drei Bereichen: Westlich der Schlossinsel liegt der äußere Schlosshof, der von einer Mauer mit aufwändigem Renaissanceportal umschlossen ist.

Auf der von einem Wassergraben umgebenen Insel befinden sich östlich und südlich des Schlosses zwei schmale Geländestreifen, die als intimer Blumengarten angelegt waren. Im Norden von Insel und Schlosshof erstreckte sich ein durch orthogonale Wegeachsen unterteilter annähernd quadratischer Garten, der in Abgrenzung zum »Kleinen Garten« auf der Schlossinsel »Großer Garten« hieß. Beide Gärten wurden unter Maria Elisabeth im barocken Stil der Zeit modernisiert.
Der »Kleine Garten« diente als »giardino segreto« der Erholung und Belehrung, aber auch zum Anbau von Wein und anderem Edelobst. Kennzeichnend ist die für ihre Zeit fortschrittliche axialsymmetrische Anlage an Stelle der bislang üblichen additiv aneinander gereihten Beete. Die Aufstellung von Kübelpflanzen, die Anlage von Spiegel¬mono¬gramm¬beeten sowie eine Laube und ein Pavillon ergänzten die barocke Ausstattung des fürstlichen Gartens. 1721 fiel das Herzogtum Schleswig an die dänische Krone. Die Gärten verwandelten sich in Ackerflächen, Weideland und Pachtgärten.

1878 erwarb die Stadt Husum das Gelände. Auf der Fläche des Großen Gartens entstand in der Folgezeit ein naturnaher Park mit weiten Rasenflächen, Baumgruppen und geschwungenen Wegen, den der Hamburger Gartenarchitekt Rudolph Jürgens (1850 – 1930) entworfen hatte.

Im Schloss vor Husum finden regelmäßige Ausstellungen und Führungen statt.

Nationalpark Wattenmeer

Mal Meer, mal Land: Zweimal am Tag füllen sich bei Flut die Priele und das Watt mit Wasser, dazwischen zieht sich das Meer bei Ebbe wieder zurück. Das kennzeichnet den einmaligen Nationalpark Wattenmeer, der von den Niederlanden bis hinauf nach Dänemark reicht. Seit mehr als 20 Jahren gehört die gesamte Westküste Schleswig-Holsteins zum Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer – denn das Wattenmeer ist weltweit einzigartig. Die hier lebenden Pflanzen und Tiere haben sich an die natürlichen Bedingungen im Rhythmus von Ebbe und Flut in Watt, Prielen, Sand und Salzwiesen optimal angepasst. Millionen von Zugvögel stärken sich jedes Jahr im Wattenmeer auf dem Weg von den Überwinterungsgebieten zu den Brutgebieten und zurück. Bei den Ringelganstagen und den Nonnenganstagen im Herbst feiern die Nordfriesen das einzigartige Naturschauspiel des Vogelzugs.

Entspannt reisen mit Auto, Bahn und Co.

Es gibt zwei Autobahnen, mit denen man an die Nordseeküste Schleswig-Holsteins gelangt: die A7 und A23. Während sich die A7 für Urlauber lohnt, die aus der Mitte oder aus dem Süden der Bundesrepublik anreisen, eignet sich die A23 für Reisende aus Richtung Hamburg. Neben den Autobahnen, führen zudem einige Bundesstraßen in die Städte an der Nordseeküste, wie zum Beispiel die B5, die B200, B201 und B202.

Ortschaften wie St. Peter-Ording oder Husum sind zudem an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn sowie der Nord-Ostsee-Bahn angebunden, sodass man mit dem Zug gemütlich und nachhaltig an sein Reiseziel gelangt. Auch in Städten wie Niebüll, Dagebüll, Friedrichstadt und Langenhorn existieren Bahnhöfe, sodass den Touristen eine Anreise mit dem Zug garantiert werden kann. Innerhalb der Gemeinden operieren die jeweiligen Stadtbusse auf den Straßen, die die Gäste von A nach B bringen. Plant man jedoch eine etwas längere Reise mit dem Bus, so kann man sich an Verkehrsvertriebe wie die Rohde Verkehrsvertriebe und nah.sh wenden, die Busverbindungen zwischen den Städten und Gemeinden an der Nordseeküste anbieten.

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