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Die Burgen- und Weinregion Saale-Unstrut

Hier an Saale und Unstrut befindet sich das nördlichste Weinanbaugebiet Europas. Seit über 1000 Jahren wird hier schon Weinbau betrieben. Einzigartige Baudenkmäler und die zahlreichen Weinberge prägen die Landschaft. Aber nicht nur für Weinliebhaber ist die Saale-Unstrut-Region eine lohnende Reise. Nirgendwo auf der Welt hat sich auf engstem Raum eine so hohe Dichte an Monumenten und Kultur erhalten. 

Sehenswerte Orte in der Saale-Unstrut Region

Hier unsere Top-Tipps:

Naumburg & Naumburger Dom

Naumburger Dom, lizensiert bei Adobe Stock
Andere Urlaubsregionen in
Sachsen-Anhalt

Naumburg ist das pulsierende Herz der Burgen- und Weinregion Saale-Unstrut. Viele wunderbar erhaltene und restaurierte Häuser findest du hier. Es lohnt sich, bei einem größeren Rundgang die Stadt zu entdecken.

Geprägt wird sie natürlich vom gewaltigen Naumburger Dom. Weithin sichtbar sind die vier Türme des Doms St. Peter und Paul. Seit 2018 gehört das prächtige Wahrzeichen der Stadt zum UNESCO-Welterbe. Zu Recht zählt der Dom zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern des europäischen Hochmittelalters. Besonders die weltberühmten Stifterfiguren im Westchor beeindrucken durch ihre Lebendigkeit und Ausdrucksstärke. Ein absolutes Highlight ist die Turmbesteigung. Den fantastischen Blick über die Domanlage, die Stadt sowie die Weinregion Saale-Unstrut solltest du dir nicht entgehen lassen. Er belohnt dich für den etwas anstrengenden Aufstieg.

Öffnungszeiten, Führungen und Eintrittspreise des Doms findest du hier.

Wusstest du, dass…

… die Stifterfigur der Markgräfin Uta als Vorbild für Walt Disneys böse Königin im Film Schneewittchen diente?  Sie galt als eine der schönsten Frauen des Mittelalters.

Die Stadtkirche St. Wenzel ist ebenfalls einen Besuch wert. Sie beeindruckt mit ihrer majestätischen spätbarocken Hildebrandtorgel, den Gemälden von Lucas Cranach und dem einzigartigen Barockaltar. Mit einem herrlichen Ausblick über die Altstadt wirst du nach dem Erklimmen der 242 Stufen des Wenzelsturms belohnt. Hier kannst du ebenfalls eine Türmerwohnung besichtigen. Informationen zu den Öffnungszeiten und Konzerten der Stadtkirche findest du hier.

Tipp: In den ungeraden Jahren finden Ende September bzw. Anfang Oktober die Hildebrandt-Tage als großes Festival mit Orgelkonzerten, Vorträgen, Chor-, Orchester- und Kammermusikkonzerten sowie internationalen Meisterkursen statt.

Freyburg an der Unstrut

Freyburg (Unstrut), lizensiert beiAdobe Stock
Freyburg mit Schloss Neuenburg

Die Stadt Freyburg liegt eingebettet in den Naturpark Saale-Unstrut und ist umgeben von romantischen Weinbergen. In zahlreichen privaten Weingütern kannst du die edlen Tropfen des köstlichen Saale-Unstrut-Weines probieren.

Unbedingt besuchen solltest du das Schloss Neuenburg, den Historischen Weinkeller der Winzergenossenschaft und die Rotkäppchen-Sektkellerei. Während einer Führung in der   Rotkäppchen Sektkellerei Freyburg, eines der ältesten Sekthäuser Deutschlands, wirst du in die Geheimnisse der Sektherstellung eingeweiht. Hier kannst du auch das größte geschnitzte Holz-Cuvéefass Deutschlands besichtigen.

Schloss Neuenburg

Das mächtige Schloss Neuenburg, eine Festung hoch über dem Winzerstädtchen Freyburg war einst der größte Herrschaftssitz der Landgrafen von Thüringen und Zentrum höfischer Lebenskultur. Hier findest du eine architektonische Seltenheit: Eine romanische Doppelkapelle, bestehend aus zwei übereinander liegenden Kirchenräumen, verbunden durch eine Öffnung. Im Obergeschoss feierten die Landgrafen ihre Gottesdienste, in der Unterkapelle die Burgmannschaft. Das Schloss gehört zur Kulturstiftung Sachsen-Anhalts.

Ein besonderer Spaß für Kinder ist der Besuch der Kinderkemenate. Hier kannst du bei historischen Spielen das höfische Leben hautnah erleben oder festlich verkleidet den spannenden Sagen und Legenden der Neuenburg lauschen.

Informationen zu den angebotenen Führungen, Öffnungszeiten und Preisen.

Wusstest du, dass …

… die Heilige Elisabeth, eine der vornehmsten Frauen im Mittelalter, auf der Neuenburg einen Bettler gepflegt und sogar zur Erholung ins landgräfliche Bett gelegt haben soll

… mit der Vollendung des Romans Eneas, Heinrich von Veldeke das erste Versepos in mittelhochdeutscher Sprache schrieb und somit den Grundstein für die Anfänge der höfischen Literatur legte

Kloster Pforta

Kloster Pforta, lizensiert bei Adobe Stock

Die ehemalige Zisterzienserabtei Kloster Pforta wurde 1137 im Saaletal gegründet und ist ebenfalls eine Station an der Straße der Romanik.

Die Zisterzienser prägten die Kulturlandschaft im Saaletal maßgeblich. Durch den Ausbau der Landwirtschaft und des Weinbaus  gelang es den Mönchen, das Schloss zum mächtigsten und reichsten Kloster Mitteldeutschlands zu entwickeln.

Im Zuge der Reformation endete jedoch die 400-jährige Klostergeschichte der Zisterzienser an der Saale. 1540 wurde in den Klostergebäuden eine fürstliche Landesschule eingerichtet.  Seither ist die Landesschule Schulpforte, als Zentrum für Bildung und Wissenschaft international bekannt. Friedrich Nietzsche, Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Gottlieb Klopstock waren berühmte Absolventen der Schule.

Die Klosterkirche, der Kreuzgang, das Grisaille-Fenster und das monumentale Triumphkreuz sind die heute noch erlebbaren Prunkstücke.  Sogar zwei sehr seltene Artefakte findest du hier. Wie zum Beispiel das einzigartige neu eingesetzte Grisaille-Fenster, dass so nur im Kloster Pforta zu finden ist. Ein weiteres Juwel ist das zweiseitig bemalte Altarkreuz. welches so nur noch im Kloster Lockum in Niedersachsen zu sehen ist. Beide stammen aus dem aus dem 13. Jahrhundert.

Vergiss nicht, dir bei einem Besuch im Park, die fast 200 Jahre alte Platane anzusehen. Sie ist der drittgrößte Baum Deutschlands.

Informationen zu den Führungen erhältst du auf der Seite der Stiftung Schulpforta.

Schloss Goseck – UNESCO Weltkulturerbe

Goseck, lisensiert bei Adobe Stock

Mit Blick über das Saaletal liegt das bereits im 9. Jahrhundert erwähnte Schloss Goseck, einst eine Grenzfestung gegen die Slawen. Im Jahre 1041 wurde die Burganlage abgerissen und eine Klosteranlage erbaut. Die Benediktinermönche brachten den Wein in die aufstrebende Kulturlandschaft. Die 2008 wieder freigelegte romanische Krypta aus dem Jahr 1046 ist ein magischer Ort,

Tipp:    Auf dem Schloss befindet sich das „Europäische Musik- und Kulturzentrum Schloss Goseck“. Regelmäßig werden hochkarätige Konzerte mit dem Schwerpunkt „Alte Musik“ organisiert. Donnerstags finden in der Schenke, Schenkenkonzerte statt.

Hier findest du weitere Informationen und den Veranstaltungskalender

Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist jedoch das Sonnenobservatorium Goseck. Das 7.000 Jahre alte Sonnenobservatorium wurde originalgetreu rekonstruiert. Es ist das älteste Observatorium Europas. Hiermit konnte exakt die Wintersonnenwende am 21. Dezember und die Sommersonnenwende am 21. Juni bestimmt werden.

Informationen zu den Führungen und Eintrittspreisen findest du hier.

Rudelsburg und Burg Saaleck

Saaleck und Rudelsburg, lizensiert bei Adobe Stock

Direkt an der Straße der Romanik, hoch oben über der Saale auf einem Kalksteinfelsen erhebt sich das beliebteste Ausflugsziel in der Gegend, die Rudelsburg. Die Höhenburg stammt aus dem 12. Jahrhundert.  Die Reste dieser großen Burganlage sind sehr imposant und die Aussicht ins Saaletal mit den Steilfelsen ist grandios. Entlang der Saale kann man, auf einsamen Wanderwegen, die Rudelsburg von Bad Kösen aus erwandern oder sich mit dem Motorboot an den Fuß der Burg bringen lassen.

Für eine kleine Stärkung gibt es im Innenhof der Burg einen schönen Biergarten oder bei nicht ganz so gutem Wetter auch ein Restaurant mit Leckereien aus der Region.

Von hier aus kannst du direkt zur nahegelegenen Saalecksburg wandern. Die Burg ist nur noch als Ruine erhalten aber als Ausflugsziel wie die Rudelburg sehr beliebt.

Tipp: Eine Fahrt mit der Seilfähre gehört zu den besonderen Reiseerlebnissen beim Besuch der Rudelsburg. Der Fährmann wird mittels einer handbedienten Glocke gerufen und kommt bei Bedarf. Der Kahn wird dann mittels Muskelkraft an einem Seil vom Fährmann über die Saale gezogen. Auf der anderen Seite lädt der Kurpark der Rudelsburg zum Spazieren, Entspannen und Entdecken ein. Auch Fahrräder werden übergesetzt.

Kloster Memleben

Wenn du auf der Straße der Romanik unterwegs bist, führt dich deine Reise auch zum Kloster Memleben. An diesem magischen Ort mit einem blühenden mittelalterlichen Klostergarten, sind die Ruinen zweier imposanter Klosteranlagen zu besichtigen.

Hier findest du die Reste einer Klosterkirche, gebaut im 10. Jahrhundert von Kaiser Otto II. und seiner Frau Theophanu. Auf dem Klostergelände befindet sich noch eine weitere Kirchenruine aus dem 13. Jahrhundert. Sie entstand an der Schwelle von der Romanik zur Gotik. Die spätromanische Krypta ist noch im Originalzustand erhalten, aber auch hier sind die unterschiedlichen Baustile erkennbar.

Ein Spaß für Jung und Alt ist das moderne virtuelle Puzzle in der einstigen Sakristei des Klosters. Es nimmt den Besucher mit auf eine Zeitreise in die mittelalterlichen Anlagen.

Tipp für den Besuch mit Kindern:

Während der Ferien in Mitteldeutschland gibt es besondere Ferienangebote, wie zum Beispiel das Schreiben mit der Feder oder Illuminieren einer Buchseite.

Mobil durch die Saale-Unstrut Region

Alle Orte in der Region sind ausgezeichnet mit dem Zug und dem Auto zu erreichen.

Entlang der Straße der Romanik kannst du mit dem Fahrrad die wunderschöne Natur genießen. Durch die beiden Flüsse Saale und Unstrut hast du auch viele Möglichkeiten für Aktivitäten an und auf dem Wasser.  

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