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Ländliche Idylle und weite Heidelandschaften im Niederrhein

Es gibt wohl kaum einen anderen Ort in Deutschland, in der man die grenzenlose Freiheit so sehr spürt, wie am Niederrhein. Denn mit seinen weiten Landschaften, Wiesen, den Heideflächen und Naturschutzgebieten ist der Niederrhein eines der beliebtesten Urlaubsziele in Nordrhein-Westfalen. Dabei bezeichnet der Name nicht nur den unteren Rheinabschnitt, sondern auch das Land, das sich rechts und links des Rheins, bis hin zur niederländischen Grenze erstreckt. Hier bieten sich den Aktiv- und Kultururlaubern paradiesische Möglichkeiten, denn die Bandbreite an Freizeitangeboten ist schier unendlich. Ob man sich also auf die Spuren der Römer begibt, sich von dem Bann der mittelalterlichen Städte ziehen lässt oder das dichte Netz der Rad- und Wanderwege erkundet – die mystische Atmosphäre der Region ist an jeder Ecke zu spüren.

Wusstest du schon…

  • dass die Stadt Duisburg im Niederrhein den größten Binnenhafen der Welt besitzt? Mitten im Ruhrgebiet warten gigantische Schiffe darauf, in die Weltmeere starten zu können.
  • dass die niederrheinische Stadt Krefeld jahrhundertelang zu den reichsten und wohlhabendsten Städten Deutschlands gehört hat? Grund hierfür ist die Seidenstoffproduktion, für die die Stadt so berühmt ist.
  • dass die Fußballer Jupp Heynckes und Günter Netzer sowie der Geograph Gerhard Mercator, der Unternehmer August Thyssen und die Sängerin Andrea Berg aus dem Niederrhein stammen?

Wichtige Sehenswürdigkeiten

Schwanenburg in Kleve

Schwanenburg, lizensiert bei Adobe Stock

Man vermutet, dass an der Stelle, an der die Schwanenburg heute steht, schon die alten Römer einen Stützpunkt errichteten. Und das wäre gar nicht so unwahrscheinlich, bietet sich hier einem schließlich ein weiter Blick über die Rheinebene bis hin in das Nachbarland den Niederlanden. Die Schwanenburg gilt als Wahrzeichen der Stadt Kleve, weshalb sie eine beliebte Sehenswürdigkeit am Niederrhein ist. Darüber hinaus befindet sich hier ein kleines geologisches Museum, welches den Besuchern eine Fossiliensammlung aus der Region präsentiert. Noch heute kann man den ehemaligen Rittersaal sowie den Innenhof der Burg erkunden und sich ein Bild darüber machen, wie das Leben früher hier wohl ausgesehen hat. Mehr Informationen zu den Öffnungszeiten und Eintrittspreisen des Museums erhältst du auf der Internetseite der Stadt Kleve.

Dom Sankt Viktor

Xanten Dom, lizensiert bei Adobe Stock

Bei einer Reise in die Stadt Xanten erkennt man schnell, dass der Dom Sankt Viktor mit seinem gotischen Baustil die Silhouette der Ortschaft prägt. Hier befinden sich im Inneren des Doms zahlreiche Kunstschätze, wie etwa verschiedenste Skulpturen, 17 Altäre, Tafelbilder und andere Bildwerke. Zudem vermutet man in der Krypta das Grab des Märtyrers und Namensgebers Heiliger Viktor sowie des Heiligen Norberts, der Gründer des Prämonstratenser-Ordens. Somit ist der Dom Sankt Viktor ein beliebtes Wallfahrtsziel für Pilger und wenn auch du dich für den Besuch des Doms interessierst, dann kannst du auf der Internetseite sankt-viktor-xanten.de mehr über die angebotenen Führungen sowie die Öffnungszeiten erfahren.

Landschaftspark Nord in Duisburg

Landschaftspark Duisburg, lizensiert bei Adobe Stock

Der Landschaftspark Nord in Duisburg zählt zu einer der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in der Region Niederrhein, da der Park das perfekte Beispiel dafür ist, wie man die Natur mit der Industriekultur des Ruhrpotts verbinden kann. Auf einer Fläche von circa 200 Hektar kann man die verschiedensten Elemente des ehemaligen Stahlwerks entdecken, wie etwa das Gasometer, das heute mit rund 20.000 Kubikmetern Wasser gefüllt ist und von Tauchern genutzt wird. Darüber hinaus befindet sich auf dem Areal ein Klettergarten mit mehr als 400 Routen sowie eine Aussichtsplattform auf einem 70 Meter hohen stillgelegten Hochofen. Erkunde den Landschaftspark entweder auf eigene Faust oder aber mit einer Führung und entdecke so die spektakuläre Sehenswürdigkeit. Mehr Infos zu diesem Ausflugsziel erhältst du auf der Homepage des Landschaftsparks Nord.

Archäologischer Park Xanten

Amphitheater Xanten, lizensiert bei Adobe Stock
Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Rekonstruktion des Amphitheater

Das größte archäologische Freilichtmuseum in Deutschland, der Archäologische Park Xanten, steht auf dem Gelände einer damaligen Römerstadt. Hier kann man eine Zeitreise in die Antike unternehmen und erleben, wie die Menschen in dieser Ortschaft vor vielen Hunderten von Jahren lebten. Da das Gebiet der ehemaligen Römerstadt seit dem Mittelalter kaum benutzt wurde, konnten die vielen Überreste geschützt werden. Heute finden hier sowohl Handwerksvorführungen, als auch verschiedenste Aktionsprogramme statt, die das Leben der einstigen Bewohner zur Schau stellen. Aber auch größere Veranstaltungen und Sommerfeste finden hier regelmäßig statt, weshalb man bei einem Besuch des Parks einen guten Eindruck über den römischen Alltag in der Region bekommen kann. Auf der Internetseite des Archäologischen Parks Xanten erfährst du mehr über die Öffnungszeiten, Eintrittspreise sowie die aktuellen Veranstaltungen.

Moerser Schloss

Moerser Schloss, lizensiert bei Adobe Stock
Moerser Schloss

Seit 1908 beherbergt das Schloss das Grafschafter Museum. In 20 Räumen werden auf ca. 1.500 qm Ausstellungsfläche die Geschichte der Grafschaft und des Schlosses sowie Kultur, Geschichte und Volkskunst der Region dokumentiert. Ein großes Stadtmodell zeigt den Zustand von Moers als Festung der Oranier im Jahr 1760. Bürgerliches und bäuerliches Wohnen vom 17. Jahrhundert bis zum beginnenden 20. Jahrhundert wird in eingerichteten Räumen vorgestellt. Schwerpunkte sind geschnitzte Möbel und Truhen der Grafschaft, Niederrheinische Irdenware sowie Gegenstände der Alltagskultur. Ein Kaufladen des 19. Jahrhunderts im Erdgeschoss und eine Puppenstubensammlung in dem 400 Jahre alten offenen Dachstuhl bilden besondere Anziehungspunkte.

Wechselnde Sonderausstellungen mit regional- und kulturgeschichtlichen Themen, museumspädagogische Angebote und weitere kulturelle Veranstaltungen machen das Moerser Schloss zu einem attraktiven Ausflugsziel.

Ein nahezu grenzenloses Ferienangebot am Niederrhein

Wenn der Niederrhein für eines berühmt ist, dann ist es für seine höchste Dichte an Rad- und Wanderwegen in ganz Europa. Aus diesem Grund eignet sich eine Reise in die Region umso mehr, wenn man sich aktiv erholen und neue Ecken Deutschlands erkunden möchte.

Urlaubsregionen in
Nordrhein-Westfalen

So gibt es hier auf über 2.000 km abwechslungsreiche und gut ausgeschilderte Fahrradrouten, die durch die bezaubernde Landschaft rechts und links des Rheins führen. Ein Beispiel für solch eine Route ist etwa die 3-Flüsse-Route, wo man entlang des Rheins, der Lippe und der Issel fährt und verschiedene Sehenswürdigkeiten der Region entdecken kann. Da sich am Niederrhein die unterschiedlichsten Radtouren miteinander kombinieren lassen, gehört die Gegend zu einer der beliebtesten Radreise-Destinationen in ganz Deutschland.

Und auch zu Fuß kann man die außergewöhnliche Landschaft an der Grenze zu den Niederlanden erkunden. So führen etwa die Wanderwege Hirschkäferroute und der Moorerlebnisweg vorbei an Dünen, Heide- und Moorlandschaften und ermöglichen darüber hinaus einen erlebnisreichen Aufenthalt in der Hansestadt Wesel. Der Krefeld Ortswanderweg II hingegen, ermöglicht den Wanderern die Stadt von einer ganz anderen Seite zu erleben. Bei diesem Wanderweg erwartet einen hinter jeden Ecke etwas Neues und so wird die Wanderung zu einem Erlebnis für die ganze Familie.

Allerdings ist der Niederrhein nicht nur für seine große Dichte an Rad- und Wanderwegen bekannt, sondern auch für seine zahlreichen Flüsse, Seen und Bäche. Somit kann man in dieser Region hervorragend verschiedenste Wasseraktivitäten betreiben, wie etwa Segeln, Rudern, Kanufahren, Paddeln oder Wasserski fahren. Darüber hinaus sollte man eine kleine Bootsfahrt auf dem Rhein nicht verpassen, um die Region auch mal aus einer anderen Perspektive zu sehen.

Ebenso ist für Familien am Niederrhein einiges geboten: Wie wäre es also mit rasantem Fahrspaß in der Kartbahn Weeze? Hier können sowohl Kinder, als auch Erwachsene auf die Pedale treten und viele abwechslungsreiche Strecken mit den kleinen Karts zurücklegen. Ein anderes ganz besonderes Highlight für die ganze Familie ist mit Sicherheit auch das Wunderland Kalkar, ein Freizeitkomplex, der jede Menge Spaß und Abenteuer bietet. So gibt es in diesem Park neben zahlreichen Fahrgeschäften, auch eine Kletterwand, Wildwasserbahn sowie ein etwa 58 Meter hohes Kettenkarrussel.

Eine Region für große und kleine Kulturfreunde

Wenn es um die Kultur geht, so kann der Niederrhein auf eine lange Geschichte zurückblicken, weshalb sich in der Region zahlreiche Schätze befinden, die entdeckt werden wollen. Denn schon die sogenannten „Niederrheinmaler” wie Piet Leysing oder Max Clarenbach haben die Kunst und Kultur der Region geprägt und einzigartige Werke hinterlassen. Bestaunen kann man Kunstwerke dieser Art etwa im Kunstmuseum Krefeld, Museum Küppersmühle in Duisburg sowie im Museum Schloss Moyland in Bedburg-Hau.

Weiterhin befinden sich am Niederrhein auch Museen und Ausstellungen mit anderen Spezialisierungen, die zum Staunen und Entdecken einladen. Beispiele hierfür sind etwa die Skulpturensammlung Viersen in der Städtischen Galerie im Park, das Atlantis Kindermuseum in Duisburg oder das Deutsche Textilmuseum in Krefeld.

Nicht zu vergessen sind auch die zahlreichen beachtlichen Theaterstätten, die die Gäste mit ihren Aufführungen in eine andere Welt entführen. So überzeugt der Niederrhein die Besucher mit dem ältesten deutschen Kooperationstheater, dem Theater Krefeld Mönchengladbach, der Burghofbühne in Dinslaken sowie mit dem Moerser Schlosstheater. Zudem kann man in dieser Region Konzerte der Duisburger Philharmoniker oder der Niederrheinischen Sinfoniker besuchen und einen Ohrenschmaus der besonderen Art genießen.

Duisburg – die Stadt der Gegensätze

Ein Besuch der Hafenstadt Duisburg darf bei keiner Reise an den Niederrhein fehlen. Bekannt ist die Stadt nicht nur für ihren größten Binnenhafen der Welt, sondern auch für ihr reichhaltiges Kulturprogramm, das Besucher aus der ganzen Welt anlockt. Das Leben in der Metropole ist geprägt von den zwei Flüssen Rhein und Ruhr, weshalb man hier auch zahlreiche Möglichkeiten zu Naherholung findet. Das dichte Rad- und Wanderwegenetz des Niederrheins umfasst ebenfalls die Stadt Duisburg, weshalb man sogar im urbanen Raum einen nachhaltigen und aktiven Urlaub genießen kann. Denn der Stadtwald, der sich bis an die Sechs-Seen-Platte erstreckt, ermöglicht einen Ausflug in die Natur ohne die Stadtgrenzen dafür verlassen zu müssen. Darüber hinaus ist Duisburg auch für ihre Industriekultur bekannt, weshalb sich hier einer der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Niederrheins, der Landschaftspark Nord befindet. Somit hat es die Hafenstadt geschafft, scheinbare Gegensätze zu einem harmonisierenden Gemisch zu vereinen.

Die Seidenstadt Krefeld

Ein weiteres Ballungszentrum am Niederrhein ist die Seidenstadt Krefeld, die viele Jahrhunderte lang als die wohlhabendste Stadt in ganz Deutschland zählte. Die ehemalige Weber- und Textilienhochburg beherbergt noch heute zahlreiche Zeugnisse, die die Besucher bei einem Ausflug in die Stadt entdecken können. Beispiele hierfür sind etwa das Seidenweber Denkmal oder die vielen Seidenweberhäuser, die von der reichen Geschichte Krefelds erzählen. Zudem ist die kleine Metropole am Niederrhein auch für ihr reichhaltiges kulturelles Angebot bekannt, denn neben dem überregional bekannten Stadttheater, befindet sich hier auch die Kulturfabrik, die Burg Linn sowie das Niederrheinische Landschaftsmuseum. Doch ein Besuch in Krefeld bietet weitaus mehr als das: Möchte man von der Stadt raus in die Natur, so ist man in nur wenigen Minuten von den idyllischen Seen und weiten Heidelandschaften des Niederrheins umgeben.

Perfekte Verkehrsanbindungen im Niederrhein

Niederrhein, lizensiert bei Adobe Stock

Obwohl der Niederrhein an die Niederlande grenzt, ist er verkehrstechnisch hervorragend erschlossen. Nicht zuletzt aufgrund der Knotenpunkte Duisburg und Krefeld. Denn an diesen Orten verkehren sowohl die ICE-Züge aus München, Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main, als auch die S-Bahn- und Regionallinien aus dem Ruhrgebiet. Somit kann man mit dem Zug problemlos weitere Ortschaften im Niederrhein, wie zum Beispiel Moers oder Kleve erreichen. Zudem operieren in der Region zahlreiche Regionalbusse des Verkehrsverbunds VRR sowie die NIAG, weshalb man auch hier nachhaltig unterwegs sein kann.

Zu guter Letzt lässt sich der Niederrhein ebenfalls mit dem Auto gut erkunden, denn zahlreiche Autobahnen führen in die Region. Allein Duisburg ist mit den Bundesautobahnen A2, A3, A40, A42, A52, A57, A59 und A524 verknüpft.

Die ehemalige Wasserburg der Grafen von Moers steht in unmittelbarer Nähe der historischen Altstadt und zugleich am Eingang des Schlossparks. Die ursprüngliche Turmburg aus der Zeit um 1200 entwickelte sich mit den gestiegenen Komfort- und wechselnden Verteidigungsbedürfnissen seiner Bewohner zur komplexen frühneuzeitlichen Schlossanlage. Neue archäologische Grabungen zeigen: Das Moerser Schloss ist eine der ältesten im Rheinland erhaltenen hochmittelalterlichen Ringburganlagen und damit ein Baudenkmal von überregionaler Bedeutung.

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