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Urlaub in der Natur im Herzen Niedersachsens: das Oldenburger Münsterland

Herzlich und offen präsentiert sich das Oldenburger Münsterland seinen Gästen. Im Norden Deutschlands, zwischen den Gemeinden Barßel und Damme, geben die Bewohner den Besuchern gerne einen Einblick in die Tradition und das Alltagsleben auf dem Land. Doch die Besonderheiten der Region beschränken sich nicht nur auf die kulturellen Aspekte: Mit dem Paradies für Wassersportler, dem Dümmer See, den waldreichen Höhenzügen, den ausgedehnten Moorgebieten sowie den wasserreichen Fehngebieten wartet das Oldenburger Münsterland mit einer beeindruckenden Naturvielfalt auf. Die zahlreichen Beschilderungen und Routenvorschläge laden darüber hinaus Aktivurlauber dazu ein, die Region auf dem Rad, zu Fuß oder auf dem Wasserweg zu erkunden. Noch ist das Oldenburger Münsterland ein Geheimtipp, doch die Region gewinnt bei den Touristen immer mehr an Beliebtheit.

Oldenburger Hafen, lizensiert bei Adobe Stock
Oldenburger Hafen

Wusstest du schon…

  • dass in Vechta jedes Jahr im August einer der ältesten Jahrmärkte Deutschlands stattfindet? Den Stoppelmarkt gibt es bereits seit 1298.
  • dass die Stadt Cloppenburg die höchste Geburtenrate in Deutschland besitzt? Zudem gibt es fast keinen anderen Ort in Deutschland, an dem die Geschlechterverteilung so ausgeglichen ist. Denn hier leben fast genauso viele Männer wie Frauen.
  • dass die Bezeichnung “Oldenburger Münsterland” offiziell weder die Städte Münster noch Oldenburg einschließt? Spricht man von der Region mit der Stadt Oldenburg, so sollte man den Bewohnern zuliebe die Bezeichnung “Oldenburger Land” verwenden.

Wichtige Sehenswürdigkeiten

Naturpark Wildeshauser Geest

Wildeshauser Geest, Glienicker Brücke, lizensiert bei Adobe Stock

Eine flache, bis leicht hügelige Landschaft, artenreiche Mischwälder, Wiesen, Äcker, Weiden: Der Naturpark Wildeshauser Geest im Oldenburger Münsterland zählt mit seinen 1.500 Quadratkilometern Fläche zu einer der größten Naturparks in ganz Deutschland. Hier kann man Heideflächen und ausgedehnte Moorgebiete entdecken, die malerischen Flussläufe erkunden sowie Flussuferläufer und Eisvögel beobachten. Besonders gut lässt sich das Gebiet vom Kanu aus erleben und wer zu Fuß unterwegs ist, der kann im Naturpark mehr als 500 antike Grabhügel aufspüren. Aber auch mit dem Rad ist der Naturpark Wildeshauser Geest ein Erlebnis, da hier zahlreiche gut ausgeschilderte Radwege vorbeiführen. Auf der Internetseite des Naturparks erfährst du mehr darüber, was man hier unternehmen und erleben kann.

Moor- und Fehnmuseum Elisabethfehn

Fehnkanal, lizensiert bei Adobe Stock
Fehnkanal in Elisabethfeen

Im Moor- und Fehnmuseum Elisabethfehn im Oldenburger Münsterland kann man mehr über die Entstehung der Hochmoore sowie den Einfluss der Menschen auf das Gebiet erfahren. Hier werden die Besucher über die Besonderheiten und die Tier- und Pflanzenwelt des Hochmoors informiert, aber auch, wie die Menschen im Einklang mit diesem einzigartigen Lebensraum lebten. Daher kann man im Freigelände des Museums riesige Maschinen begutachten, mit denen Torf abgebaut wurde sowie Schiffe, mit denen auf den Hochmooren gefahren wurde. Als Besucher kann man selbst durch das Moortretbecken stapfen und auf dem “Moorpegelplateau” erleben, wie hoch einst das Ostermoor gewesen ist. Mehr Infos zu den Öffnungszeiten, Eintrittspreisen sowie den dort angebotenen Veranstaltungen erhältst du auf der Webseite des Moor- und Fehnmuseums Elisabethfehn.

Schloss Oldenburg

Schloss Oldenburg, lizensiert bei Adobe Stock
Castle between classical roman pillars in Oldenburg in Germany

Die frühere Residenz der Grafen und Herzöge wurde ursprünglich als Wasserburg angelegt und befindet sich inmitten der Stadt Oldenburg. Seit 1923 – das Jahr in dem der letzte Herzog abgedankt hatte – befindet sich in dem Schloss das Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte. So findet man hier zum Beispiel eine Dauerausstellung, die die Vielfalt und kulturhistorischen Besonderheiten des Oldenburger Münsterlandes anhand von Werken aus der Zeit des Mittelalters bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zeigt. Auch die prunkvollen Säle sind Teil der Ausstellung sowie der prächtige Schlossgarten, der jeden Besucher in seinen Bann zieht. Auf der Homepage des Landesmuseums für Kunst- und Kulturgeschichte erfährst du mehr zu der einzigartigen und historisch bedeutungsvollen Sehenswürdigkeit in Oldenburg.

Die Arkeburg

Auch wenn man die ursprüngliche Konstruktion der Ringwallanlage nur erahnen kann, so ist die Arkeburg ein wichtiges Monument im Oldenburger Münsterland. Vor etwa 1.200 Jahren wurde sie zum Schutz gegen die angreifenden Franken erbaut und ist heute wohl die größte Doppel-Ringwallanlage in ganz Nordwestdeutschland. Auf insgesamt 7 ha bot die Arkeburg Schutz für viele tausend Menschen und galt als Zeichen der Macht über den nahegelegenen Handelsweg. Heute kann man sich bei einem Rundgang einen Eindruck über die frühmittelalterliche Anlage machen und bei vorheriger Anmeldung die Arkeburg mit einer fachkundigen Führung entdecken. Alles Wissenswerte zu der Arkeburg sowie dem genauen Standort findest du auf der Seite der Von-Döllen-Stiftung, die die Ausgrabung der Anlage in Auftrag gegeben hat.

Freizeitspaß für Aktivurlauber und Familien mit Kindern

Das Oldenburger Münsterland ist vor allem dafür bekannt, dass man hier einen entspannten Urlaub in der Natur verbringen kann. Aus diesem Grund findet man in der Region eine Fülle an Freizeitangeboten, sodass für jeden etwas geboten ist. Optimale Bedingungen für Wander-, Rad- und Nordic-Walking-Touren bieten zum Beispiel die Dammer Berge im Naturpark Dümmer. Hier findet man zahlreiche gut ausgeschilderte Strecken, die nach den jeweiligen Schwierigkeitsgraden unterteilt sind, wie zum Beispiel die Boxenstopp-Route, die nicht nur durch die Dammer Berge, sondern auch durch das gesamte Oldenburger Münsterland führt.

Urlaubsregionen in
Niedersachsen

Der Dümmer See in der Nähe von Vechta lädt Badegäste, Segler, Surfer und Kanuten gleichermaßen zum Aktivwerden und Entspannen ein. Mit seinen 12,5 km² ist der See nämlich ein ideales Revier für jegliche Wassersportarten und im Winter, wenn die Temperaturen unter null Grad fallen, kann man auf dem Dümmer See sogar Schlittschuhlaufen und Eissegeln.

Ein ganz besonderes Erlebnis, dass man in der Region unternehmen kann, ist die Fahrt mit der Draisine. Hierbei rollt man auf vier Rädern über die Schienen der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Fürstenau und Bippen und überquert dabei mehrere Straßen. Gerade wenn man mit Kindern unterwegs ist, kann das zu einem unvergesslichen Abenteuer werden. Und auch ein Ausflug in den Barfußpark Harkebrügge am Harkebrügger See lohnt sich mit den Kleinen allemal. Denn wo bekommt man schon mal die Möglichkeit in einem Baumzelt in zwei Metern Höhe zu übernachten und gleichzeitig die Natur mit den Füßen zu erkunden? Auch die Museen haben sich auf die kleinen Besucher eingestellt, weshalb es hier viele Einrichtungen mit Mitmach-Stationen gibt, sodass die Kinder auf spielerische Weise mehr über das Oldenburger Münsterland sowie die Natur lernen können.

Die Kulturszene im Oldenburger Münsterland

Wer meint, dass das Oldenburger Münsterland kulturell nicht viel zu bieten hat, der sollte die Region nicht so schnell unterschätzen. Schon bei einem Besuch wird schnell deutlich, dass die Menschen mit ihrer Herzlichkeit und Offenheit einen ganz eigenen Reiz versprühen und ihre Kultur gerne mit den Besuchern teilen.  Ein Ort, an dem sich die Vergangenheit des Oldenburger Münsterlandes mit der Gegenwart verbindet, ist der denkmalgeschützte Kulturbahnhof in Cloppenburg. In dem 100 Jahre alten Haus finden regelmäßig Musik- und Kleinkunstveranstaltungen sowie Dichterlesungen statt.

Interessant ist auch das Fotoforum in der Katholischen Akademie Stapelfeld: Hier werden nicht nur Bilder regionaler Künstler ausgestellt, auch Hobbyfotografen können in den dort angebotenen Kursen ihre Fertigkeiten ausbauen und ihr Auge für das Schöne und Kreative schulen. Im Februar findet in der Akademie jährlich ein kleines Fotofestival, die “Stapelfelder Fototage” statt. Ein Event, bei dem man die Region mal aus dem Blickwinkel anderer Menschen kennenlernen kann.

Eine große kulturelle Bedeutung für das Oldenburger Münsterland hat auch das Museumsdorf Cloppenburg, das zu einer der ältesten und größten Freilichtmuseen in Deutschland zählt. Hier kann man die ländlichen Baudenkmäler sowie die bäuerliche Kultur des Nordwestens erleben und in Dauerausstellungen die Landtechnik mit Traktoren und anderen Maschinen entdecken. Obwohl es nie das Ziel des Museums war, viele Besucher anzulocken, verzeichnete das Museumsdorf Cloppenburg bereits das höchste Besucheraufkommen aller Museen in ganz Niedersachsen.

Besondere Stadtmomente in Oldenburg

In der ehemaligen Residenzstadt Oldenburg kann man so einiges erleben. Die Universitätsstadt bietet neben imposanten Bauwerken, wie dem Schloss Oldenburg, dem Gertrudenkirchhof und dem ehemaligen Landtagsgebäude auch eine junge Kulturszene. Große Fußgängerzonen, eine facettenreiche Theaterlandschaft sowie die große Kneipenszene sorgen für viel Lebendigkeit in der Stadt. Zudem befindet sich hier der wohl wichtigste Binnenhafen Niedersachsens und viele blumengeschmückte Gärten und Bauernhöfe sorgen dafür, dass Oldenburg einen ganz eigenen Charme versprüht. Somit ist ein Besuch der Stadt für jeden das Richtige, der sich zwischen dem regen Leben einer Metropole und der ländlichen Idylle nicht entscheiden kann. Denn hier gibt es einfach beides.

Die Reise in den Nordwesten Deutschlands

Das Oldenburger Münsterland befindet sich im Herzen von Niedersachsen, weshalb es durch die Bundesautobahn A1 perfekt an das Fernstraßennetz in Deutschland angebunden ist. Somit sind Großstädte wie Oldenburg, Osnabrück oder Bremen innerhalb kürzester Zeit mit dem Auto erreichbar und auch Metropolen wie Hamburg, Dortmund oder Hannover sind nur etwa zwei Stunden Fahrtzeit entfernt

Wer allerdings die Reise in die Region nachhaltig gestalten will, der kommt mit der NordWestBahn an sein gewünschtes Ziel. Denn die Bahn hält gleich an mehreren Stationen im Oldenburger Münsterland an, sodass man auch hier bequem alle Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten ohne Auto erreichen kann. Auf der Straße lässt es sich hervorragend mit der VGC (Verkehrsgemeinschaft Cloppenburg) sowie der VGV (Verkehrsgemeinschaft Vechta) reisen, da auch diese viele Ziele in der Region ansteuern und Sonderverkehre, wie etwa Buslinien zum Stoppelmarkt in Vechta anbieten.

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